thumb Taize131448 junge Menschen vom Gymnasium F2 und der Schäfersfeldschule Lorch, erlebten eine „Woche der Besinnung" in der Communauté de Taizé in Burgund/Frankreich.
Woran erkennt man den erprobten Taizé-Pilger? Am Gebetsschemel, quer über den prall gefüllten Rucksack geklemmt, die Wasserflasche an der Seite, das Taizé-Kreuz um den Hals. Isomatte und Schlafsack gehören ebenso zur Grundausstattung, will man in den noch immer schlichten und einfachen Verhältnissen in Taizé gut zurecht kommen.
Nicht ganz so professionell ausgestattet aber mit jeder Menge Zelten, Isomatten und Schlafsäcken im bequemen und klimatisierten Reisebus, kamen die Lorcher „Taizé-Pilger" in Burgund an.
Eine reich gefüllte Woche lag vor ihnen. Einstieg war der Lichtergottesdienst am Samstagabend in der großen Versöhnungskirche, die mehr als 4 000 Menschen Platz bietet. Dicht gedrängt sitzt man auf dem Boden, fügt sich ein in die stetige Wiederholung der Taizé-Gesänge, singt plötzlich in allen Sprachen der Welt. Faszinierend die Stille. Jugendliche, die ansonsten das weite Gelände rund um Taizé mit ihrer Energie, Lebensfreude und auch Lautstärke aufmischen, schaffen es, die Kirche zu einem Ort gänzlicher Stille – in Gebet, Meditation und Nachdenken – werden zu lassen.
Beim „Christe lux mundi" (Christus das Licht der Welt) entzünden sich viele hunderte von Kerzen am immer weiter gegebenen Licht der Osterkerze. Eine Atmosphäre, eine tiefe, anrührende Stimmung, der sich niemand entziehen kann. Die große Gemeinschaft der Menschen in Taizé, in der Mitte der Kirche der Teil in dem die ca. 100 anwesenden Brüder der Communauté sitzen, drum herum die Menschen vieler Nationen...."auf dem Weg zu einer neuen Solidarität", wie das Motto für die nächsten Jahre der Jugendtreffen in Taizé lautet.
Was das im Alltag, fernab jeglicher Taizé-Idylle bedeutet, wurde in vielen national bunt gemischten Gruppen in Bibeleinführungen durch die Brüder und vertiefenden work-shops erarbeitet.
Begegnung, Gespräch spielen und singen kommen nicht zu kurz. Freundschaften werden geknüpft, Handy-Nummern und Mail-Adressen ausgetauscht. Die in den Schulen oft schwer erlernten Fremdsprachen konnten gut gebraucht und eingesetzt werden; auch eine Einübung von der Theorie in die Praxis.
Es bleibt eines der „Wunder von Taizé" wie täglich alle fast 5000 Menschen satt werden, friedlich in langen Schlangen an der Essensausgabe warten. Wie alle auf wundersame Weise am Ende des Tages einen Schlafplatz haben, sei es im Zelt oder einer einfachen Baracke. Niemand schimpft über die Arbeitsdienste – vom Toilettenputzen bis zur Essensausgabe, denn jeder weiß: Taizé und die großen Jugendtreffen funktionieren nur, wenn sich jeder als Teil des Ganzen versteht – auch hier eben gelebte Solidarität!
Den Klang von Taizé haben auch die Lorcher Jugendlichen mit nach Hause genommen. Das „Laudata omnes gentes", (lobsingt ihr Völker alle) wird hoffentlich lange nachhallen, damit der „Weg der Solidarität unter den Menschen" auch an den Lorcher Schulen spürbar werden kann.
Mit vielen neuen Eindrücken und Zielen kamen die Jugendlichen mit ihren Begleitlehrerinnen Elvira Lichtblau und Regine Kuntz-Veit gesund und wohlbehalten am Sonntagabend wieder in Lorch an. Wer sich für die Communauté de Taizé interessiert kann dazu im Internet jede Menge finden und nachlesen unter: www.taize.fr.
Regine Kuntz-Veit