slh 7c 4Einen Tag vor Beginn des Bahnstreiks stiegen die Klassen 7a und 7c der Schäfersfeldschule Lorch mit ihren Begleitern Ursula Schuster-Stegmaier, Martin Verguliak, Jennifer Beutel und Susanne Jungkeit in den Zug, um bereits wenige Stunden später ihre komfortablen Zimmer der Jugendherberge in Breisach am Rhein zu beziehen. Noch am ersten Abend führte ein als Mönch verkleideter Stadtführer durch enge, gepflasterte Gassen und erzählte historisch Interessantes und auch einige Schauergeschichten. Eine durch das nahe gelegene Freiburg organisierte GPS-Geocaching-Tour am nächsten Tag aktivierte die aufgrund einer recht kurzen ersten Nacht etwas müden Schülerinnen und Schüler, die nach gefundenem Süßigkeitenschatz die Stadt auf eigene Faust erkundeten und ihr Taschengeld in Kleidung oder Andenken investierten.

Das zwischen Kultur und Freizeit äußerst vielfältige Programm sah zudem eine klassenbezogene Team-Challenge vor, bei der erlebt werden konnte, wie wichtig Teamgeist, Zusammenhalt und gegenseitiges Vertrauen sind. Nur so konnten sich alle im wahrsten Sinne des Wortes blind in die Arme eines Mitschülers fallen lassen, über einen fiktiven Ozean retten oder andere, zum Teil sehr knifflige Herausforderungen meistern.
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Besonders beeindruckend war die geführte Besichtigung der in den Südvogesen gelegenen Gedenkstätte Hartmannsweilerkopf. Die im Ersten Weltkrieg zwischen Deutschen und Franzosen erbittert umkämpfte Bergkuppe bietet heutzutage das hautnahe Erleben von Geschichte, die die Siebtklässler ergriff und betroffen machte. Die durchwanderten Schützengräben und der von Stacheldraht und anderen Metallteilen gesäumte Wegesrand ließ neben den Erzählungen nur erahnen, welch grausamer Stellungskrieg sich hier ereignete und etwa 30.000 Soldaten das Leben kostete.

Ein Ausflug ins französische Colmar, gemütliche Grillabende und diverse andere Freizeitangebote boten außerdem Gelegenheit zum Kennenlernen der reizvollen Region und stärkten ganz unbewusst die Klassengemeinschaft. Einziger, aber schnell wieder versüßter Wehrmutstropfen war die aufgrund des Hochwassers abgesagte Kanutour für den letzten Tag. Das Alternativprogramm bot das Bogen-schießen auf der neben der Jugendherberge gelegenen Wiese an und ermöglichte eine fast schicksalhafte Fügung. Denn nur so konnte der aus Mutlangen angereiste Bus mit einer weiteren in Breisach untergebrachten Schülergruppe als spontane Rückfahrtmöglichkeit genutzt und das Streikchaos mit unsicheren Zugverbindungen und enormen Verspätungen umgangen werden. Zudem wurde noch im Bus bekannt, dass eine Gruppe Erzieherinnen bei einer Kanutour auf dem Rhein kenterte und in einer dramatischen Aktion gerettet werden musste. Erleichtert, weitaus stressfreier für alle Beteiligten und mit vielen Eindrücken kamen die Schülerinnen und Schüler nach fünf Tagen wieder am Lorcher Bahnhof an, wo Eltern und Verwandte bereits sehnsüchtig warteten.
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