Die Schäfersfeldschule Lorch konnte Professor Dr Gernot Aich für den Pädagogischen Tag zum Thema „Umgang mit herausfordernden Gesprächssituationen“ gewinnen.
Aich lehrt an der PH in Schwäbisch Gmünd im Fachbereich Päd. Psychologie, Beratung und Intervention mit dem Schwerpunkt Interaktion und Gesprächsführung in der Schule und hat hierzu bereits mehrere Publikationen veröffentlicht.
Alle Lehrkräfte führen täglich viele Gespräche, mit Schülerinnen und Schülern, Kollegen und Eltern obwohl sie dafür nicht oder nur teilweise ausgebildet sind. Meist hat die Lehrkraft ein Ziel vor Augen, das sie mittels des Gesprächs erreichen will, z.B. eine Verhaltensänderung von Lernenden, den Wunsch, Eltern mögen ihre Kinder im Lernen unterstützen oder den Medienkonsum häufiger einschränken oder die Idee, Kollegen zu motivieren um gemeinsam die gleichen Maßnahmen anzuwenden. Alles Themen in denen die Meinungen der Gesprächspartner oft weit auseinandergehen. Wie nun die Kommunikation besser gelingt erfuhr das Kollegium an unterschiedlichen Situationen, die zum Teil in Rollenspielen lebendig wurden. Es gibt zwar keine Patentrezepte aber grundlegende Strategien und Impulse, die zu gelingenden Gesprächen verhelfen können. So z.B.: „sich Zeit nehmen“; „Auf Augenhöhe sein“, „Gesprächsverantwortung an das Gegenüber abgeben“, „mehr desselben, ist nicht notwendigerweise besser“, „kleine Schritte gehen, stabile Muster werden nicht nach einem Gespräch durchbrochen“; „ein Perspektivwechsel hilft verstehen“, so Aich.
Im Verlauf des Vormittags referierte Aich über das Konzept unterschiedlicher Grundeinstellungen, die sich enorm auf den Erfolg von Gesprächen auswirken. Dies sei an zwei Haltungen verdeutlicht: Grundhaltung 1: Ich bin ok und du bist ok, meint beide Gesprächspartner schätzen sich gegenseitig; Grundhaltung 2: Ich bin ok, du bist nicht ok, meint, dass ein Gesprächsteilnehmer dem anderen unterlegen ist. Je nach Grundhaltung wird das Gespräch völlig anders verlaufen und damit oft auch für beide Seiten unbefriedigend bleiben. Um eine positive Grundhaltung einnehmen zu können muss sich die Lehrkraft deren Auswirkung bewusst sein und positive Haltung trainieren. Mit Hilfe diesem Wissen und deren Anwendung können Gesprächssackgassen vermieden werden, kraftkostende Prozesse reduziert werden und damit herausfordernden Gesprächssituationen erfolgreicher gemeistert werden.
Der Nachmittag des Pädagogischen Tages stand ganz im Zeichen der Künstlichen Intelligenz (KI). Philipp Schatzl, Referent des Landesmedienzentrums führte das Kollegium in die Grundlagen der KI ein, erläuterte Beispiele aus dem Alltag und ließ viel Raum um mithilfe von ChatGPT zu recherchieren und die Vor- und Nachteile zu erkunden. Ein von KI geschriebener Elterninformationsbrief zur Sexualkunde überzeugte, dagegen enttäuschte die Planung einer Unterrichtsstunde von KI. Alle Antworten die KI gibt, müssen nochmals überprüft werden, da KI selber nicht denkt, sondern nur aufgrund riesigen Datenmengen in sekundenschnelle Antworten erzeugt. Übertragen auf den Schulalltag muss das Motto heißen: Die Schüler müssen den Umgang mit KI lernen um so fake von echt zu unterscheiden lernen. KI kann als Werkzeug verwendet werden, der Verstand darf dabei nie ausgeschaltet werden, im Gegenteil, in Zukunft wird es immer mehr um Verständnis und weniger um Faktenwissen gehen.