„Mega-Memory-Tag" in Lorch und Waldhausen.

Schweizer „Gedächtnistrainer" Gregor Staub übt mit Schülern, Lehrern und Eltern seine Technik des Auswendiglernens


Die US-Präsidenten seit 1953, sämtliche bundesdeutsche Ministerien, alle 27 EU-Staaten oder auch vielstellige Zahlen auswendig parat zu haben, kann mitunter von Nutzen sein. Gregor Staub jedenfalls hat aus dem Training entsprechender Lernstrategien seinen Beruf gemacht, der darin besteht, seinen Zuhörern seine Technik auf amüsante Weise vorzustellen und dabei ganz nebenbei seine Trainings-CDs zu verkaufen.


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Dabei sei ihm ein solcher Erfolg nicht in die Wiege gelegt gewesen, erklärt Staub. Sein „Gedächtnis-Erweckungserlebnis" überkam ihn, als er nach einem Flug aus Boston anderthalb Stunden im Parkhaus nach seinem Wagen suchte, bis ihm einfiel, dass er mit dem Zug gekommen war. Den derartig motivierten Schülerinnen und Schülern führt der - nach eigener Auskunft - „erfolgreichste Gedächtnistrainer Europas" nun seine Methode des Memorierens vor. Er beginnt mit dem Beispiel der letzten zehn US-Präsidenten. Dazu fordert er sein Publikum auf, sich vorzustellen, dass der vor ihm stehende Flipchart aus Eisen bestehe. Nun haut er kräftig auf den Schreibblock und kommentiert sein eigenes Tun: „'Eisen-Hauer' - Präsident Eisenhower." Im Weiteren hebt Staub einen Filzstift empor und befragt diesen in bajuwarischer Mundart: „Kenn' i' di'?" Damit ist der Nachfolger Eisenhowers, nämlich Präsident Kennedy gefunden usw.


Gregor Staub versucht mit seiner Memo-Technik eine möglichst produktive Verknüpfung der beiden menschlichen Gehirnhälften zu erzielen. Während in der linken Gehirnhälfte tendenziell logische Prozesse ablaufen, ist die rechte Hälfte vornehmlich für emotionale Eindrücke zuständig. Indem nun beim Prozess des Auswendiglernens ein für den Lernenden abstrakter Begriff mit einem konkreten Gegenstand verknüpft wird, wird der Speicherungsprozess im Gedächtnis erheblich intensiviert. Hinzu kommt freilich eine ausreichende Ausdauer. Mindestens fünf Mal sollte man einen neu erlernten Stoff wiederholen, um ihn vom Kurzzeitgedächtnis auch tatsächlich ins Langzeitgedächtnis zu überführen, denn wie bei jedem Lernprozess, ohne den Willen und die Fähigkeit zur angestrengten Konzentration läuft nichts.


Dem Training für die Schüler folgte am Nachmittag eine Fortbildung für die Lehrerinnen und Lehrer und am Abend wurden auch die Eltern in der Remstalhalle in die Geheimnisse von Mega-Memory eingeweiht.


Organisiert wurden die Staubvorträge vom Gymnasium Friedrich II. und von der Realschule, insbesondere von den beiden Fördervereinen, denen der Dank der beiden Schulen gehört. Es gehört zum Prinzip, dass Herr Staub für seine Vorträge nichts bezahlt bekommt, so freuen sich die Fördervereine und damit die Schulen über die zahlreichen Zuhörer, denn der Reingewinn kommt den Schulen zugute.