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Das Glas mit Steinen füllen
Mit einem gut zweistündigen Programm wurden am Freitagabend die drei zehnten Klassen mit insgesamt 78 Schüler und Schülerinnen an der Realschule Lorch ins Leben entlassen.
Die Schulband, die den gesamten Abend bravourös begleitete, eröffnete die Feier mit dem Lied „Narcotic". Danach führten Janina Schmidt und Sascha Rudolph souverän durch das Programm.
„Worin bestehen die wesentlichen Werte im Leben?" war die von Rektorin Christa Weber in der voll besetzten Aula gestellte Frage - um darauf in einer eindrucksvoll demonstrierten Parabel die fast schon philosophische Frage zu erörtern, ob eine mit großen Steinen gefüllte Vase bereits voll sei. Natürlich nicht, denn es passen noch feine Kiesel und Sand dazwischen, sowie schließlich Wasser.
Was hat das alles mit den wesentlichen Werten im Leben zu tun? Nicht gemeint ist damit der bereits volle Terminkalender, in den immer noch etwas dazwischen passt, sondern vielmehr die Idee, dass die großen Steine im Leben wie zum Beispiel der Schulabschluss oder die Berufsfindung zuerst unterzubringen sind, danach ließen sich die kleineren Kiesel, die das Leben vollends ausfüllen spielend hinzufügen, nicht allerdings umgekehrt. Mit diesen Worten wünschte die Rektorin alles Gute für die Zukunft und die Weisheit, die großen Steine vom Sand und Kies trennen zu können.
„Nenê Vai Dormir" am Flügel gespielt von Sarah Grözinger leitete zur Preis- und Zeugnisausgabe über. 12 Preise und 15 Belobigungen wurden durch die Schulleiterin und die Klassenlehrer Gudrun Haspel (10a), Michael Mende (10b) und Uschi Ulmer (10c) an die insgesamt 78 Schüler vergeben.
Als Schulbeste mit einem Durchschnitt von 1,2 wurde Ann-Kathrin Keller geehrt.
Die Elternbeiratsvorsitzende Hertha Wahl beglückwünschte die Abschlussschüler zur erfolgreichen Besteigung des 10-m-Turmes, erinnerte aber gleichzeitig daran, dass von dieser luftigen Höhe jetzt der Sprung ins kalte Wasser folgen würde. Sie wünschte den Schülern viel Erfolg auf dem weiten Weg zu neuen, unbekannten Ufern, wobei sie zuversichtlich sei, da nun schließlich alle den Freischwimmer in der Tasche hätten.
Im Anschluss daran erfreute die Schulband mit dem Musikstück „Greenday Holiday"
das Publikum. Die Schulband hatte an diesem Abend ihren letzten großen Auftritt, nachdem beinahe alle Mitglieder zu den jetzigen 10ern gehören und somit die Schule verlassen.
Preise für ihr besonderes Engagement in der SMV, bei der Organisation einiger Großveranstaltungen u.a. des Fußballturniers und der Disco, erhielten die Schülersprecherin Janina Schmidt und der Schülersprecher Giuseppe Brighina sowie die Schüler Christian Wosnek, Sascha Rudolph, und Jan Geiger. Die drei Letzteren waren die Macher der Schulband und zeigten sich für das Rockkonzert im vergangenen Frühjahr verantwortlich.
Der Förderkreis der Realschule Lorch verlieh in diesem Jahr erstmals Preise für besonders herausragende Leistungen im musisch, künstlerischen und sportlichen Bereich, denn genau dies sei der Bereich, so die Vorsitzende Erika Schurr, der weit über die schulische Pflicht hinaus reiche und besonderes Engagement erfordere. Im Einzelnen wurden folgende Schülerinnen und Schüler geehrt: Lisa Pfisterer (Sport), Tim Kutschera (Sport), Nena Schurr (Sport), Michaela Schiek (BK), Anna Stave (BK), Salome Kolb (Musik und Sport), Sarah Grözinger (Chor), Richard Larys (Band) und Jens Ostkamp (Band).
Nach „Schrei nach Schule" gesungen von der 10a folgten zwei heitere, zum Teil ironische Sketche der beiden Parallelklassen 10b und 10c über alltägliche Unterrichtssituationen, bis heute ungeklärte Vorkommnisse im Schulalltag, einprägsame Lehrersprüche und diverse Schülererlebnisse, die selbstverständlich weit wichtiger als manche „normale" Unterrichtsstunde waren. Mit dem umgedichteten Lied „Ich kenne einen Cowboy" imitierte die 10b Lehrerhandlungen, selbstkritisch nahmen sie dabei auch markante Schüler der eigenen Klasse auf´s Korn. In einer kurzweiligen Diashow präsentierte die 10a die „geballte Intelligenz"
- alles Köpfe von Mitschülern und Lehrern - von wem auch sonst!
Die Schülerinnen und Schüler bedankten sich bei allen, die das Leben hier im Schulhaus mitgeprägt haben. So nannten sie die Schulleiterin, die Schulsekretärin, den Hausmeister, die Elternvertreter, alle Lehrer und hier insbesondere die Hauptfach und Klassenlehrer, die individuell passend ausgewählte Geschenke erhielten.
Der Schülersprecher und Vertreter aller 10er, Giuseppe Brighina, lobte in seiner abschließenden und erfrischenden Dankesrede das Engagement aller Lehrer und die gute Atmosphäre hier in der Realschule auf dem Schäfersfeld: „hier sind Lehrer noch Menschen, mit denen man reden kann, die sich bemühen und uns Schüler nicht im Stich ließen. Er erinnerte daran, dass jeder, der an dieser schönen Schule seinen Abschluss gemacht habe, seinen Platz im Leben finden werde, denn jeder Einzelne sei etwas Besonderes.
„Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen" begleitet durch die Band, gesungen von allen Schülern, griff die Stimmung und Atmosphäre des gelungenen Abschlussabends hervorragend auf.
Nach dem offiziellen Teil gab es Gelegenheit an zwei großen Tafeln, die die 9er Klassen alljährlich für ihre „Vorreiter" vorbereiten, die Teller mit feinen Leckereien zu füllen und sich zu einem gemütlichen Schwatz zurückzuziehen. Auf eine „gute Zukunft" wurde im Anschluss noch häufig angestoßen und so gab es noch manche Träne und wehmütige Blicke.