Mephisto ließ grüßen
Ein „teuflisch" gutes Ziel ließen sich die Initiatorinnen für die schon zur Tradition gewordene Kulturfahrt des Fördervereins der Realschule Lorch dieses Jahr einfallen: die Messe- und Bücherstadt Leipzig.
Vier Tage lang lernte die Gruppe bei sonnigem Wetter die verschiedensten Facetten von Stadt und Umland kennen. Zuerst stand ein Altstadtrundgang auf dem Programm mit der Besichtigung von Markplatz, Rathaus, Thomaskirche und Nikolauskirche. Dort bekamen die Teilnehmer durch den authentischen Bericht eines Stadtführers einen ganz eigenen Eindruck von den Vorgängen um die friedliche Revolution von 1989. Der Besuch in der „Runden Ecke", dem früheren Stasi-Hauptquartier, vertiefte ihn noch.
Mit dem Bus ging es dann am zweiten Tag in die Außenbezirke: prachtvoll restaurierte Stadtteile, Grünanlagen, das eher unscheinbar kleine Schillerhaus, Messegelände, Völkerschlachtdenkmal. Nach dieser monumentalen Erinnerung an blutige Zeiten wurde die Gruppe nach einem römischen Imbiss in die Spätantike zurückversetzt: im Panometer, einem umgebauten Gasspeicher, war das derzeit weltgrößte Panoramagemälde „Rom 312" zu begehen und zu bewundern. Ein wahrhaft eindrucksvolles Erlebnis!
Der dritte Tag begann mit einer Überraschung: die Leipziger Volkszeitung, auf die Privatinitiative aufmerksam geworden und begeistert darüber, brachte ein Bild und einen Artikel über die „50 Schwaben"!
Das Besuchsprogramm führte dann nach Wittenberg, und diesmal wandelten alle in einer der Hochburgen des 16.Jahrhunderts auf den Spuren von Martin Luther, Philipp Melanchton und Lucas Cranach. Der Nachmittag war für das Gartenreich Dessau- Wörlitz, Teil des Unesco-Weltkulturerbes, reserviert. Trotz eines drohenden Gewitters ließen sich viele Teilnehmer eine Gondelfahrt auf der herrlichen Seenplatte nicht nehmen.
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Neben diesen geschichts- und kulturträchtigen Punkten standen auch immer wieder erholsamere Stationen auf dem Programm, wie z.B. das älteste Kaffeehaus „Coffe Baum", ein Gang mit dem Nachtwächter nach einem gemeinsamen Essen, ein Besuch im Kabarett SANFTWUT. Und am letzten Abend ließ Goethe in seinem Stammlokal „Auerbachs Keller" doch tatsächlich in seinen Lieblingsfiguren Mephisto und Gretchen sein Feuer lodern.
Den letzten Tag nützten die Teilnehmer noch zu einem Kirchenbesuch, einer Fahrt aufs City Hochhaus oder einem Abstecher in den Zoo. Dann ging es nach vier wunderschönen Tagen und einem großen Dank an die Reiseleiterinnen Renate Munz, Gudrun Haspel und Uschi Ulmer für die wahrlich perfekte Organisation zurück nach Lorch.