„Prag ist einzigartig und wirklich eine Reise wert"
Am Montag, den 22.09. 2008, starteten in aller Frühe die Klassen 10a und 10c der Realschule Lorch zu einer Studienfahrt in die tschechische Hauptstadt Prag.
Erstaunt, dass an der Grenze nicht einmal mehr die Ausweise kontrolliert wurden erreichte der voll besetzte Bus um die Mittagszeit Lidice, einige Kilometer vor den Toren Prags gelegen. Hier wurde die Reisegruppe von der bereits mehrfach bewährten Stadtführerin Erika Kavka begrüßt und mit Geschichte hautnah konfrontiert. So erinnert z.B. die Gedenkstätte Lidice an die Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes: Lidice, einst ein gewöhnliches Dorf mit Männern, Frauen und Kindern deren Bewohner fälschlicherweise für das Attentat auf Reinhard Heydrich am 27. Mai 1942 verantwortlich gemacht wurden. Auf Anordnung Hitlers wurde das Dorf zehn Tage nach dem Attentat abgeriegelt und alle männlichen Bewohner standrechtlich erschossen, manche gerade so alt wie die Schüler selber. Die Frauen und Kinder wurden in das KZ Ravensbrück deportiert, einige Kinder in arische Familien gegeben. Am meisten beeindruckte die Jugendlichen die Berichte der Überlebenden und das Denkmal „die Kinder von Lidice". Heute erinnert nur noch ein Museum und ein paar Ruinen an diese grausame Tat.
Anschließend begleitete Erika Kavka die Gruppe mit kurzweiligen Informationen zur Geschichte und Bevölkerung der goldenen Stadt zum Hotel. Wussten Sie, dass es in Prag 42 „amerikanische Botschaften" gibt? - Gemeint sind hier die „geheimen Botschaften" in Form von Hamburgerrestaurants einer amerikanischen Kette.
Abends ging es mit der Metro in die Stadtmitte zum Wenzelsplatz und von dort zur Kleinseite in ein typisches Prager Lokal zum Abendessen. Überrascht waren die Schüler, dass sie die kleinste Gasse Prags neuerdings nur mit einer Ampelregelung begehen dürfen - maximale Breite 1 Meter - damit nur für wenige Menschen gleichzeitig zu begehen! Von der Karlsbrücke aus, eine der ältesten und wohl auch schönsten Steinbrücken Mitteleuropas mit ihren unzähligen Souvenirständen, Musikanten, Malern, genossen die Jugendlichen die abendliche Stimmung mit einem tollen Blick zum Hradschin. Am wohl schönsten Platz in Prag, dem Altstätter Ring mit seinen wunderbaren Gebäuden und der Silhouette der Teynkirche wurde das Programm des ersten Tages beschlossen.
Die nächsten Tage waren bestimmt durch Führungen in die Alt- und Neustadt mit den herrlichen Fassaden aller Kunstepochen, den beeindruckenden Passagen zur Maria Schneekirche, dem Gemeindehaus. „So viele so schöne Häuser habe ich noch nie gesehen"... Zitat einer Schülerin.
Bei Erkundungen einzelner Schülergruppen galt es Informationen über das Mucha - Museum, Kafka - Museum und Smetana - Museum, die Deutsche Botschaft und vieles mehr einzuholen um dies anschließend zu präsentieren. Dem Hradschin mit Burg und Veitsdom, untrennbar mit dem Gmünder Baumeister Peter Parler verbunden, mit herrlichen Blicken von den Terrassen über die Dächer Prags galt ein leider verregneter Nachmittag.
Beeindruckt und begeistert waren alle vom Besuch des Schwarzen Theaters, die Vorstellung mit dem Titel „Life is life" motivierte mit fetziger Musik und bezog die Zuschauer in die Handlung mit ein, besonders interessant war es, dass Zaubertricks und Illusionen anschließend von den Künstlern erklärt. wurden.
Der letzte Tag galt dem Besuch des Judenviertels mit seinen unterschiedlichsten Synagogen und Schätzen sowie dem alten jüdischen Friedhof, dem größten Museum der jüdischen Kultur.
Eine abendliche Schifffahrt auf der Moldau mit einem riesigen Buffet, an dem sich alle mehr als satt essen konnten, schier endlose Fotoshootings an Deck und herrliche Blicke auf das rundum beleuchtete Prag waren ein gelungener Abschluss.
Natürlich kam auch die Freizeit nicht zu kurz. Bummeln und shoppen sind ja schließlich auch wichtige kulturelle Ereignisse, die man nicht vernachlässigen sollte, so nutzten die Schüler ihre freie Zeit, sei es in der Stadtmitte in der Touristenmeile, im neuen „Paladuim", auf dem Tschechenmarkt in Holešovice, oder am Abend beim Bowling bzw. anderen Sportangeboten im tollen Hotel.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Klassenlehrerinnen Gudrun Haspel und Uschi Ulmer unterstützt durch die Begleitlehrer Tomas Wark und Johannes Rieger. Das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer, die Vorbereitung und die hervorragende Organisation der Studienreise ermöglichte wunderbare Erlebnisse und unvergessliche Eindrücke. Von allen bedauert wurde, dass die Studienfahrt nach Prag viel zu schnell zu Ende ging, obwohl nicht nur die Schüler müde aber wohlbehalten in Lorch aus dem Bus ausstiegen.