
Ihre Schulfreundin Shirin scheint das völlige Gegenteil von ihr zu sein. Sie ist hübsch, extrem schlank und durchtrainiert. Doch sie hungert weiter, weil sie sich in ihrer verzerrten Wahrnehmung immer noch zu dick findet. Der Gang zur Waage wird zum zwanghaften Ritual und das Ergebnis stürzt sie stets in Verzweiflung. Also frühstückt sie nicht mehr, verschenkt ihr Pausenbrot und tut so, als sei sie Veganerin, um sich vor dem Essen zu drücken, außerdem treibt sie exzessiv Sport.
Der eher rundliche Torsten findet Shirin offensichtlich sehr anziehend, bemerkt aber auch, dass sie immer dünner wird. Er findet, dass ihr das nicht gut tut: „Die Biene Maja war auch lustiger als sie noch mehr Kilos auf den Rippen hatte." Torsten macht Musik, schreibt selbst Texte und betont, dass er etwas könne - allein das sei wichtig. Sein Kumpel Simon ist da anderer Ansicht. Er meint, dass man heute nur etwas gelte, wenn man entsprechend aussehe - Muskeln ohne Ende und einen Ferrari sollte man schon haben, das zeichne den Macher aus. Torsten widerspricht: „Wenn alle gleich aussehen, ist das doch stinkelangweilig."
Am Ende des Stücks erkennt Lena ihre verzweifelte Situation und sucht Hilfe. In ihrem Lehrer findet sie einen Menschen, der ihr einfach zuhört und ihr aufzeigt, wie sie aus ihrer Sucht herauskommen kann. Sie beschließt, sich selbst so zu mögen, wie sie ist. Shirin ist noch nicht so weit. Es bleibt offen, welchen Weg sie nehmen wird.
Die beiden Schauspielerinnen zeigten mit viel Einsatz und sehr eindrücklich, wie Essstörungen die betroffenen Personen belasten und ihr Leben negativ beeinflussen. Sie decken verschiedene Ursachen und Auswirkungen der Sucht auf, weisen aber auch auf Möglichkeiten der Hilfe hin. Ihre Leistung wurde durch reichlich Applaus der Zuschauer belohnt.
In der Nachbereitung des Theaterstücks im Anschluss an die Aufführung konnten sich die Jugendlichen noch ausführlicher mit der Thematik befassen, Fragen stellen und ihre Gefühle zum Stück äußern.
Ein Dank gilt dem Förderverein der Schäfersfeldschule Lorch, der die Präventionsarbeit finanziell unterstützt und damit die Aufführung ermöglicht hat.