
In Kleingruppen galt es nun, nach einer Einweisung, vom Schneedruck schräg gestellte Bäume zu fällen und in Einmeterstücke zu sägen, die am Wegrand aufgeschichtet wurden. Entsprechend des FSC-Standards verblieb Schwach- und Totholz auf der Fläche, denn der internationale FSC-Standard schreibt vor, dass die ökologischen Funktionen eines Wald erhalten bleiben müssen, um vom Ausstreben bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu schützen. Herr Fath, der örtliche Revierförster, erläuterte anschaulich diesen Hintergrund. Mit vereinten Kräften trug die Klasse somit bei, den Wald entsprechend dieses Standards zu pflegen.
Zurück an der Hütte gab es das redlich verdiente Buffet "Teilen mit Gewinn". Das bedeutet, dass jeder eine köstliche Kleinigkeit mitbringt und bei jedem anderen mitessen darf.
Nach dem Buffet wurde die Klassengemeinschaft auf die Probe gestellt, und so mussten im Team einige knifflige Aufgaben gelöst werden. Gegenseitiges Zuhören, Ausreden lassen, Hilfsbereitschaft, Vertrauen und Wertschätzung waren die Schlüsselbegriffe. Das war mitunter nicht so einfach umzusetzen. Aufkommender Frust wurde überwunden, Höhen und Tiefen durchlebt und sich gemeinsam über gelungene Aktionen gefreut.
Spät am Abend entfachten die Jungen ein Lagerfeuer, das zum Grillen einlud. Als alle gesättigt waren und es dunkel wurde, machte sich die Klasse auf zu einer Nachtwanderung in den Wald. Den Rückweg mussten die Schüler alleine bewältigen und ihre Lehrer zur Hütte zurückführen.
Das regnerische und windige Wetter machte dem vorhergesehenen Plan, dass alle draußen schlafen einen Strich durch die Rechnung. Dennoch wagten es zwei mutige Schüler.
Der Vormittag wurde genutzt, um zur Ruine Rosenstein zu wandern, von der man einen herrlichen Ausblick auf Heubach und den Albtrauf hat. Unter den Felsen lag der Weg zur Dreieingangshöhle und zu den Wegebaustellen, die die Parallelklasse vor zwei Wochen bearbeitet hatte. Nach einer kleinen Stärkung an der Waldschenke ging es zurück zur Bergwachthütte. Es wurde Mittag gegessen, gemeinschaftlich die Räumlichkeiten geputzt und aufgeräumt. Nach zwei intensiven Tagen war es nun "vorerst" vorbei, und die Eltern erwarteten am Nachmittag ihre Kinder am Wanderparkplatz.
"Vorerst" deshalb, weil in der Folgewoche an der Schule die beiden Tage noch einmal aufgearbeitet wurden. In Gesprächen zeigte sich, dass sich durchaus ein positiveres Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Klasse eingestellt hat. Bleibt zu hoffen, dass dies durch weitere Aktionen aufrechterhalten bleiben kann – die Schüler wollen auf jeden Fall ihren Beitrag dazu leisten.