Im Rahmen des schuleigenen Präventionsprogramms verbrachte die Klasse 6c der Schäfersfeldrealschule Lorch zwei Tage auf der Bergwachthütte in Lauterburg. Die Stärkung der Klassengemeinschaft, Naturerlebnisse und das Kennenlernen der Waldarbeit standen dabei im Vordergrund.
Nach der Anreise zum Wanderparkplatz auf dem Rosenstein ging es zu Fuß in Begleitung der Klassenlehrerin Gaby Borstell, der Schulsozialarbeiterin Anja Römer, der Referendarin Vicky Bäuerle und des Kollegen Udo Blessing zur Bergwachthütte nach Lauterburg. Jede Schülerin und jeder Schüler hatte sein Gepäck selber zu tragen bzw. dasselbe gemeinsam an die Hütte zu bringen. Die Bergwachthütte war gemütlich, hatte Strom, fließendes Wasser und bot reichlich Platz für alle. Im Aufenthaltsraum gab es einen großen Ofen, welchen am Abend wohlige Wärme bot, denn vom heißen Sommer der letzten Tage war nichts mehr zu spüren.
In Kleingruppen galt es nun, nach einer Einweisung, vom Schneedruck schräg gestellte Bäume zu fällen und in Einmeterstücke zu sägen, die am Wegrand aufgeschichtet wurden. Entsprechend des FSC-Standards verblieb Schwach- und Totholz auf der Fläche, denn der internationale FSC-Standard schreibt vor, dass die ökologischen Funktionen eines Wald erhalten bleiben müssen, um vom Ausstreben bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu schützen. Herr Fath, der örtliche Revierförster, erläuterte anschaulich diesen Hintergrund. Mit vereinten Kräften trug die Klasse somit bei, den Wald entsprechend dieses Standards zu pflegen.
Zurück an der Hütte gab es das redlich verdiente Buffet "Teilen mit Gewinn". Das bedeutet, dass jeder eine köstliche Kleinigkeit mitbringt und bei jedem anderen mitessen darf.
Nach dem Buffet wurde die Klassengemeinschaft auf die Probe gestellt, und so mussten im Team einige knifflige Aufgaben gelöst werden. Gegenseitiges Zuhören, Ausreden lassen, Hilfsbereitschaft, Vertrauen und Wertschätzung waren die Schlüsselbegriffe. Das war mitunter nicht so einfach umzusetzen. Aufkommender Frust wurde überwunden, Höhen und Tiefen durchlebt und sich gemeinsam über gelungene Aktionen gefreut.
Spät am Abend entfachten die Jungen ein Lagerfeuer, das zum Grillen einlud. Als alle gesättigt waren und es dunkel wurde, machte sich die Klasse auf zu einer Nachtwanderung in den Wald. Den Rückweg mussten die Schüler alleine bewältigen und ihre Lehrer zur Hütte zurückführen.
Das regnerische und windige Wetter machte dem vorhergesehenen Plan, dass alle draußen schlafen einen Strich durch die Rechnung. Dennoch wagten es zwei mutige Schüler.
Der Vormittag wurde genutzt, um zur Ruine Rosenstein zu wandern, von der man einen herrlichen Ausblick auf Heubach und den Albtrauf hat. Unter den Felsen lag der Weg zur Dreieingangshöhle und zu den Wegebaustellen, die die Parallelklasse vor zwei Wochen bearbeitet hatte. Nach einer kleinen Stärkung an der Waldschenke ging es zurück zur Bergwachthütte. Es wurde Mittag gegessen, gemeinschaftlich die Räumlichkeiten geputzt und aufgeräumt. Nach zwei intensiven Tagen war es nun "vorerst" vorbei, und die Eltern erwarteten am Nachmittag ihre Kinder am Wanderparkplatz.
"Vorerst" deshalb, weil in der Folgewoche an der Schule die beiden Tage noch einmal aufgearbeitet wurden. In Gesprächen zeigte sich, dass sich durchaus ein positiveres Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Klasse eingestellt hat. Bleibt zu hoffen, dass dies durch weitere Aktionen aufrechterhalten bleiben kann – die Schüler wollen auf jeden Fall ihren Beitrag dazu leisten.
Waldtage der Klasse 6c am Rosenstein
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- Kategorie: Schuljahr 2013/14