Shakespeares Klassiker rockig inszeniert in der Remstalhalle Waldhausen
Am Montag- und Dienstagabend wurde in der Remstalhalle Lorch-Waldhausen Shakespeares Drama vom Mord am schottischen König Duncan als Rockoper aufgeführt. Eine überaus intensive, internationale Kooperation zwischen der Schäfersfeldschule Lorch und der Patterson River Secondary Schule in Melbourne ermöglichte diese Inszenierung. Beteiligt waren 23 Schülerinnen und Schüler aus zwölf australischen Schulen, sowie die beiden Chöre der Schäfersfeldschule und die gemeinsame Band der Schäfersfeldschule und des Gymnasiums Friedrich II. Lorch, insgesamt beinahe 150 Akteure.Tosender Beifall belohnte an beiden Aufführungsabenden die hervorragenden Leistungen aller Beteiligten, auf und hinter der Bühne. Sowohl die mitreißenden rockigen Songs, wie auch die einfühlsamen Balladen von Craig Waldron wurden auf fantastische Weise umgesetzt. Die faszinierenden schauspielerischen und musikalischen Darbietungen begeisterten Jung und Alt gleichermaßen.
Alle waren angesichts der schwierigen Planung und länderübergreifenden Organisation von der professionellen Performance überwältigt. Gerade die Effektivität, mit der die anspruchsvolle Choreografie in Szene gesetzt wurde, einstudiert von Ros Williams, Gaye und David Meadows, sowie Heather Golden, versetzte das Publikum in Staunen. Beachtenswert ist, dass das gemeinsame Arrangement sehr gut funktionierte, konnten die australischen Schüler doch nur sehr begrenzt Requisiten im Fluggepäck transportieren.
Beachtlich, wie harmonisch und gekonnt sich Chöre der Unter- und Oberstufe der Schäfersfeldschule und die Schulband unter der Leitung von Eva Schilling, Frank Ebert und Thomas Frankenhauser in das Gefüge integriert haben - und das bei nur einer gemeinsamen Probe.
Viele Monate harter und intensiver Arbeit auf Seiten aller waren nötig, um dieses Mammutprogramm vorzubereiten, ermöglicht durch akribische Planungen, zahllose Proben und unendliches ehrenamtliches Engagement.
Die besonderen Herausforderungen führten zu einem intensiven Teamgeist und einer großen Begeisterung hoch motivierter Schüler. „Was unsere Schüler dabei fürs Leben gelernt haben und wie sie die Fähigkeiten und Talente weiterentwickelten", so die Lehrer, „ist einfach klasse". Besonders erwähnenswert ist hierbei neben der Entwicklung der personalen und sozialen Kompetenz das Gemeinschaftsgefühl über die Grenzen der jeweiligen Schule hinaus. Weitere tragende Säulen des Projektes sind die Entwicklung eines Bewusstseins für die Kultur des jeweils anderen Landes, die intensive Kommunikation unter den Schülern, das erfolgreiche Zusammenwirken der kooperierenden Schulen und den weiteren Ausbau der bestehenden Beziehungen.
Einige gemeinsame Aktionen über die Aufführungen hinaus förderten das kontinent-übergreifende Miteinander. Die Kontakte intensivierten sich beim Pausenkonzert in der Schäfersfeldschule Lorch, beim gemeinsamen Schlittschuhfahren und dem anschließenden Ausflug aller Beteiligten zum Weihnachtsmarkt in Esslingen. Am Ende des Besuchs der australischen Macbethgruppe stand eine große Abschlussparty an der Schule. Noch einmal konnten alle Schüler, die mittlerweile Freundschaften geschlossen haben miteinander „abrocken" und miteinander musizieren, ganz so, wie es in der Rock-Oper vorgemacht wurde.
Die jungen australischen Künstler und ihre Betreuer waren überwältigt von der Gastfreundschaft, die sie bei ihren Gasteltern erfahren durften.
Die sehr aufwändige Organisation war von Lorcher Seite her nur möglich durch engagiertes, aufgeschlossenes Zusammenwirken von allen am Schulleben Beteiligten: Schülern, Eltern, Lehrern und ehemaligen Schülern, der Schulleitung, sowie allen Sponsoren gleichermaßen.
Abschließend brachten die australischen Gäste ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass dies nicht die letzte Begegnung zwischen den beteiligten Schulen war.