Die Abschlussfahrt der beiden Klassen 10 der Schäfersfeldschule ging an das Ijsselmeer und nach Amsterdam in Holland. Bereits am Sonntagmittag ging es los, so dass die beiden Schiffe am Abend bereits in Enkhuizen erobert werden konnten. Die Klasse 10a ging an Bord der Grietje, die Klasse 10b enterte die Ambiance, beides 3-Master und ehemalige Frachtschiffe, die ursprünglich um 1900 gebaut und mehrfach umgebaut wurden. Die Kajüten waren lang nicht so eng wie zunächst vermutet, der Ess- und Aufenthaltsbereich großzügig und gemütlich. Zunächst segelten die beiden Klassen völlig unabhängig voneinander unterschiedliche Häfen an.
Die Klasse 10a wurde von Kim Apers, dem Kapitän und seiner Frau Rianne angeleitet, die Segel im rechten Moment zu hissen, um sicher im Wind zu bestehen. Die Grundkenntnisse des Segelns brachte der 10b Sven, der Skipper, und Anja, „der Maat“, geduldig bei. Der Wind war günstig aus Südsüdwest, am ersten Tag sogar bis Windstärke 7. Alle Segel wurden gesetzt und jeder hing an den Tauen und so konnten beide Schiffe auf das Ijsselmeer hinaussegeln. Bis zu 8 Knoten liefen die Schiffe, sie neigten sich weit zur Seite. Der erste Hafen für die 10a war die alte Hansestadt Hoorn, für die 10b der Fischerort Stavoren. Die prächtigen alten Giebel des Hafenstädtchens Hoorn zeugen von dem verflossenen Reichtum der Holländer, der Fischerort Stavoren überzeugte durch frischen Fisch, der direkt am Hafen angeboten wurde. Marken, Volendam und Monnickendam waren weitere Häfen, die angelaufen wurden.
Der Tagesablauf war immer sehr ähnlich, morgens hieß es Frühstück herrichten, Segel hissen, tagsüber wenden, Segel umstellen, Karten spielen, in der Sonne liegen und Segel wieder einpacken. Abends, nach dem Anlegen, gab es meist einen ersten Landgang, bei dem oft als Vorspeise lokale Spezialitäten probiert wurden. Derweil schwitzten die täglich wechselnden Kochteams in der engen Schiffsküche, stets brachten sie Leckeres auf die Teller der hungrigen Hilfsmatrosen, die durch den kalten Wind ausgekühlt waren. Am Abend entdeckten die Schülerinnen und Schüler manche vergessene Spiele wieder und stellten fest, dass man sich auch ohne Handy ganz gut amüsieren kann.
Beide Klassen trafen sich am vierten Abend wieder in Volendam, einem eher touristischen Ort, der Gelegenheit zum Souvenirkauf bot. Hier hieß es am anderen Morgen früher aufstehen, denn alle wollten nach Amsterdam. Nach einer kurzen Busfahrt wartete bereits das Schiff für eine Grachtenfahrt im Herzen Amsterdams. Viel Freizeit für „shopping“ und „looking“ blieb den Schülern bis zu den unterschiedlichen thematischen Stadtführungen im alten Stadtkern Amsterdams.
Völlig überrascht, dass Städtereisen anstrengender als Segeltouren sind, ging es abends wieder zurück auf die Schiffe, die mittlerweile in Monnickendam ankerten. Endlich war es abends so warm, dass man im Pulli an Deck sitzen und Erlebnisse austauschen konnte. Viel zu schnell ging die Woche vorbei, so dass am Freitagmittag bereits wieder die Heimfahrt anstand. Nach 9 Stunden Fahrt erreichte man müde aber glücklich und zufrieden Lorch, wo die Eltern die Seefahrer schon erwarteten. Zwei harmonische und erlebnisreiche Klassenfahrten, die einen tollen Abschluss der gemeinsamen Realschulzeit darstellten, waren zu Ende.
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Schiff ahoi auf dem Ijsselmeer
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- Kategorie: Schuljahr 2016/17