Fünfter Besuch der Realschule Lorch bei ihrer australischen Partnerschule in Melbourne

Reise ans andere Ende der Welt


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Vor Kurzem kehrten 18 Schülerinnen und Schüler der Realschule Lorch mit ihren Begleitlehrern von der Reise ihres Lebens zurück - einem knapp 3-wöchigen Aufenthalt in Australien. Bereits zum fünften Mal besuchte die Realschule Lorch ihre Partnerschule „Patterson River Secondary College" in Melbourne. Um an diesem Schüleraustausch überhaupt teilnehmen zu können, brauchte es im Vorfeld viel Engagement aller Beteiligten. Die Teilnehmer wurden durch ein Bewerbungsverfahren ermittelt, bei dem die englischen Sprachkenntnisse, das Sozialverhalten und die schulischen Leistungen berücksichtigt wurden. Alle Bewerber mussten durch eine Kurzpräsentation in englischer Sprache und einem Interview vor einem Gremium aus Schulleitung, Eltern- und Schülervertretern sowie den beteiligten Lehrkräften zeigen, warum gerade sie einen der Austauschplätze bekommen sollten.

In zahlreichen Treffen wurde die Reise inhaltlich vorbereitet, bevor man sich auf den langen Weg ans andere Ende der Welt machte.

Hier der Bericht zweier Teilnehmer:

 


Leicht verschlafen trafen wir uns frühmorgens am Lorcher Bahnhof. Wir stiegen in den Bus, der uns nach Frankfurt zum Flughafen brachte. Der Flug, der vor uns lag, dauerte insgesamt 20 Stunden und als wir nach einem Zwischenstopp in Kuala Lumpur endlich am nächsten Abend in Sydney ankamen, waren wir erleichtert, endlich unser erstes Ziel - das Y-on-the-Park Youth Hostel - erreicht zu haben. Natürlich wollten wir alle nur noch ins Bett und unsere Ruhe.

Die nächsten vier Tage verbrachten wir in der wohl schönsten Stadt der Welt. Unser Besichtigungsprogramm deckte sämtliche historischen, geografischen, biologischen und kulturellen Aspekte Sydneys bzw. Australiens ab. Wir wandelten u.a. auf den Spuren der frühen europäischen Siedler auf diesem fernen Kontinent, besuchten den Taronga Zoo, in dem wir natürlich die berühmtesten „Einwohner" Australiens - Kängurus, Koalas und Wombats - beobachten konnten und erfuhren im Australian Museum alles über die Geschichte Australiens und der Aboriginal Kultur. Im Sydney Aquarium bewegten wir uns zwischen Haien und anderen Raubfischen, genossen die Mittagspausen entweder an einem der Strände oder im botanischen Garten und bewunderten die grandiose Architektur des weltberühmten Opera Houses und der Harbour Bridge. Die Tage in Sydney waren praxisnaher Unterricht vor Ort, der durch unsere vorbereiteten Referate und die zusätzlichen Informationen unserer Begleitlehrer, Herr Hopp und Frau Clement, gestaltet wurde.

Nach diesen lehrreichen Tagen in Sydney ging es dann weiter nach Melbourne, wo unsere Austauschpartner und deren Familien schon sehr gespannt auf uns warteten und uns sehr herzlich begrüßten.

Das Programm während der zwei Wochen in Melbourne war sehr vielseitig. Natürlich mussten wir mit unseren Austauschschülern in den Unterricht. Es war interessant, ein völlig anderes Schulsystem, mit Schuluniform und Ganztagesunterricht hautnah erleben zu dürfen.

Bei diversen Ausflügen mit und ohne Gastgeber lernten wir Melbourne und Umgebung kennen. So besuchten wir an einem Tag Healesville Sanctuary - eine Art Zoo, in derm aber auch verletzte Tiere wieder aufgepäppelt und für die Auswilderung vorbereitet werden.
Dass wir nicht als Privatpersonen nach Australien gereist waren, stellten wir immer wieder fest. Als Repräsentanten unserer Schule und auch unseres Landes mussten wir ab und zu kleinere Ansprachen halten, in denen wir z.B. uns und unseren Schüleraustausch vorstellten.

Ein kleiner Höhepunkt des diesjährigen Austausches war sicherlich der Besuch des German Film Festivals in Melbourne. Bei diesem Wettbewerb zeichnet das Goethe-Institut alljährlich den besten deutschsprachigen Kurzfilm einer Deutschklasse aus. Der Jubel im Publikum war riesengroß, als unsere Partnerschule den ersten Preis in ihrer Kategorie überreicht bekam.

Leider hat alles ein Ende und so nahte der Tag des Abschiednehmens. Bei der tränenreichen Farewell-Party trösteten wir uns damit, dass man per E-Mail in Kontakt bleibt und sich schon jetzt auf den Besuch der Australier in Lorch im Dezember nächsten Jahres freut.

Nach der fast 24-stündigen Rückreise kamen wir müde aus dem australischen Frühling im kühlen deutschen Herbst an. In Lorch wurden wir sehnsüchtig von unseren Familien erwartet und sehr stürmisch begrüßt. Viele von uns hatten nur einen Wunsch: Jetzt erst einmal ein richtiges, schwäbisches Frühstück und dann den Jetlag unter Kontrolle bekommen.

Dieser ungewöhnliche Schüleraustausch ist die beste Erfahrung, die man in seiner Schulzeit machen kann. Unser Englisch ist flüssiger geworden, wir haben einen winzigen Teil eines großartigen Kontinentes gesehen und eine andere Kultur und Menschen kennen gelernt. Wir alle hatten eine unvergessliche Zeit in Down Under und haben schon damit begonnen, Geld zu sparen, damit wir irgendwann unsere neu gewonnenen Freunde am anderen Ende der Welt wieder besuchen können.