Diese Woche verabschiedeten das Kollegium und die Schulleiterin der Realschule Lorch, Christa Weber zwei langjährige Mitglieder des Lehrerkollegiums, Gudrun Haspel und Roland Keefer in den Ruhestand.
Innerhalb ihrer 43 Dienstjahre engagierte sich Gudrun Haspel 29 Jahre für die Realschule Lorch und weit darüber hinaus auch für die Stadt Lorch und den Freundeskreis der Schule, wobei ihr drei Ziele immer Wegweiser waren:
Jungen Menschen ein Vorbild zu sein und ihnen dabei Werte wie Menschlichkeit, Leistungsbereitschaft und Fairness mit auf den Weg zu geben. Sie war stets Klassenlehrerin und für Eltern und Schüler eine motivierte, engagierte, verlässliche und vertrauensvolle Lehrerin, die sich weit über das übliche Maß für ihre Schülerinnen und Schüler einsetzte. Als Mentorin gab sie gerne ihr reichhaltiges Wissen an Studenten und Referendare weiter.
Ihr zweites ebenso wichtiges Ziel war es, den Schülern einen Zugang zur Mathematik und zur Kunst zu vermitteln. Häufig belebte sie in Zusammenarbeit mit ihrem Kunstkollegen Eberhard Gäkle im Rahmen von künstlerischen Schüleraktionen das Schulleben und das Stadtbild von Lorch. 2002 initiierte sie die Bemalung der Unterführung zwischen Bahnhof und Kloster, 2004 entstanden einige „Mörikes" und zum letzten Schulfest bemalte sie zusammen mit einer Kunst AG 14m graue Beton-Wand zum Thema „Wasser-Welten". Von ihrer Begeisterung für die Geschichte der Staufer und das Kloster Lorch profitieren somit nicht nur die Stadt Lorch, sondern viele Kollegen und Schüler.
Ihr drittes Anliegen war ein gutes Miteinander innerhalb der Schule. Viele Schulfeste prägte sie entscheidend mit, so dass immer wieder ein lokaler Bezug sichtbar wurde. Seit vielen Jahren organisiert sie in Zusammenarbeit mit Uschi Ulmer und dem Freundes- und Förderkreis der Realschule Lorch kulturelle Fahrten für Eltern, Lehrer und Freunde der Schule, unter anderem nach Prag und Bamberg. In diesem Herbst ist bereits wieder eine Reise nach Berlin geplant. Allzeit hatte sie ein offenes Haus für Austauschlehrer sämtlicher Länder, mit denen die Schule Partnerschaften pflegt.
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Mittlerweile 44 Jahre Dienstjahre kann Roland Keefer vorweisen, davon 25 Jahre im Dienste der Realschule Lorch und deren Schüler. In einer kurzen Ansprache hob die Schulleiterin besonders sein Engagement als Beratungslehrer auch für gymnasiale Schüler hervor.
Sein besonderes Interesse galt immer pädagogischen und methodisch-didaktischen Fragen, was sich in seinem beruflichen Werdegang widerspiegelt. So war er im Laufe seiner Lehrerzeit zeitweise Fachberater und Seminarleiter für Deutsch, Akademiereferent an der Akademie für Lehrerfortbildung. Er unterrichtete als Lehrbeauftragter für das Fach Deutsch am Staatlichen Realschulseminar in Schwäbisch Gmünd. Als Mentor und Lehrbeauftragter betreute er viele Studenten und Referendare, denen er sein reichhaltiges Wissen gerne weitergab. Leider musste er diese ihm stets wichtige Aufgabe in der Lehrerausbildung aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig aufgeben.
Seit 1993 war Roland Keefer Beratungslehrer. Meist mehr als 1200 Schülerinnen aus verschiedenen Schularten konnten bei ihm Rat holen. In den letzten Jahren war er vor allem an der Realschule und am Gymnasium Friedrich II. Lorch tätig. Früher lag der Schwerpunkt der Beratung auf der Schullaufbahnberatung, im Zuge veränderter Anforderungen standen immer häufiger persönliche Konflikte, Ängste oder Süchte im Mittelpunkt der Beratung, die in Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrern gelöst werden müssen. Mit seiner hervorragenden Menschenkenntnis, mit Empathie und Einfühlungsvermögen war Roland Keefer ein geschätzter und erfolgreicher Ratgeber bei Schülern, Eltern und Lehrern.
Im Schulalltag war es ihm stets ein großes Anliegen, junge Menschen zu Konfliktfähigkeit, Kooperation, Selbständigkeit und Verantwortungsbereitschaft zu erziehen. Gerade im Fach Ethik gelang es ihm, Schüler mit unterschiedlichen Weltanschauungen und verschiedenen Wertvorstellungen zu einem offenen und fairen Umgang miteinander zu führen.
Im Namen des Kollegiums der Realschule Lorch bedankte sich Christa Weber, die Schulleiterin aufs Herzlichste und wünschte Ihnen alles Gute im Unruhestand, Gesundheit und weiterhin viel Kraft für all die Pläne, die beide verwirklichen wollen. Sie gab der Hoffnung Ausdruck, dass der heiße Draht zum Kloster durch die Pensionierung von Gudrun Haspel nicht verglühen wird und mancher Lehrerausflug noch mit ihrem Einsatz rechnen darf. Zu Roland Keefer gewandt gab sie der Hoffnung Ausdruck, dass er als Pensionär für den ein oder anderen Beratungsfall auch weiterhin ein offenes Ohr haben möge.
Nach reichhaltigem Mahl, zu dem die beiden Ruheständler geladen hatten, gaben die Kolleginnen und Kollegen viele Einblicke in das vergangene viertel Jahrhundert gemeinsamer Arbeit. Manche Eigenschaften und Vorlieben der Gastgeber wurde liebevoll aufs Korn genommen. Auch Gudrun Haspel und Roland Keefer bedankten sich mit gekonnten kreativen Beiträgen beim Kollegium und trugen damit zu einem sehr gelungenen Abend bei.